Samstag, 26. Mai 2012

Der Frage-Foto-Freitag

Steffi vergnügt sich auf Ibiza und hat die Zeit am Strand wohl dazu genutzt, siuch ganz besonders schöne Fragen auszudenken. Und deshalb kommen hier, auch wenn es schon Samstag ist, meine Antworten. Mir fehlte halt der Feiertag vorm Frage-Foto-Freitag. ;-)

1.) Welche Überschrift trägt deine Woche?


Immer schön die Ruhe bewahren. Diese Woche war das extrem wichtig. Und wenn Cupcakes dabei helfen, dann muss der Backofen eben dauerglühen. Allein schon das Teig rühren ist so schön medidativ. Was eigentlich dagegen spricht, mir den Traum von der rosa KitchenAid irgendwann zu erfüllen.


2.) Wo isst du im Moment am liebsten?
 


In der Morgensonne im Schaukelstuhl vorm weit geöffneten Fenster. 

 3.) In deinem Bad?
 



Ebenfalls Sternchen. Wie momentan meist um meinen Hals. Und der alte, indische Kinostuhl aus dem wunderschönen Laden meiner Bekannten Helga.


4.) Dein Ohrwurm?
 



Ich habe eine persönliche Ohrwurm-Produzentin: meine Musik-Expertin Emmi. Und so findet ihr meinen Ohrwurm jede Woche in unserer gemeinsamen Rubrik "So klingt das Wochenende". Heute klingt es übrigens nach REM und Walk unafraid. Das wird die Überschrift der kommenden Woche.


5.) Was machst du Pfingsten?


Bergwiesen schnuppern und bestaunen. Die sind so wunderschön, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Rosa, lila, gelb und weiß. Man kann ständig etwas Neues darin entdecken. Und dazu zirpen die Grillen so konstant und laut, dass man glauben könnte, die haben einen eingebauten Elektromotor.

So klingt das Wochenende: REM


Liebe Kerstin,
heute ist mir nicht nach vielen Worten. Heute ist mir nach meiner Hymne. „Walk Unafraid“ – ich finde, das ist die kürzeste und präziseste Anleitung für’s Leben. Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen, oder?
Am liebsten mag ich die Liveversion des Songs. Weil Sommer ist. Weil ich Lust hätte, mal wieder bei einem Open Air zu sein. Und weil die Magie, die dort manchmal (manchmal, nicht immer!) entsteht, eines der schönsten Dinge ist, die man erleben kann.
Ich hab REM auf der Tour 2003, von der die Aufzeichnung stammt, in Berlin (Waldbühne!!) gesehen und es war einfach nur ... hach, ohne Worte. Eins der tollsten Konzerte, auf denen ich je gewesen bin.  
Da die Liveversion aber etwas rockiger ausfällt als das Original, hänge ich das auch mal noch an. Dann kannste auswählen... ;-)
Ich wünsche dir & deinem Liebsten ein wunderbares Pfingstwochenende,
Emmi
P.S. Und selbstverständlich will ich wissen, was du am 9. Juni vorhast! Lüften Sie das Geheimnis, liebe Ringelschwester!

REM „Walk Unafraid“
LIVEVERSION



STUDIOVERSION



Weiterhören:
Überlin
Walk It Back


Liebe Emmi,

danke, meine Liebe, dieser Song kommt, ohne dass du es ahnen konntest, für mich genau zum richtigen Zeitpunkt. Erinnert er mich doch an eine Frage, die ich mir eigentlich jeden Tag stellen möchte: Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?

Diese Frage hing wohl, so las ich mal irgendwo, an der Wand des Büros der ehemaligen Yahoo-Chefin Carol Bartz. Vor einem höchst unangenehmen Abgang aus der Vorstandsetage hat das Mrs. Bartz zwar auch nicht bewahrt. Ich halte diese Frage aber dennoch für eine, die einen extrem weiter bringt: im  Beruf, in der Liebe und auch und ganz besonders in der persönlichen Weiterentwicklung. Wie oft setzten wir uns selbst Grenzen, weil unsere Angst uns blockiert? Wie oft tritt die Freiheit hinter der Furcht zurück?

Und so werde ich das Wochenende nutzen, um darüber ausführlich nachzudenken und die Angst wieder dahin zu sperren, wo sie hingehört: in den dunklen Keller meiner Seele und nicht so schön präsent in meinem Kopf, wo sie gestern versucht hat, sich einzunisten und mich zu lähmen. Den Ohrwurm dazu habe ich jetzt ja. Wobei ich mich für die Studio-Version entscheiden werde. Spannend, wie unterschiedlich so ein Song wirken kann. Ich habe bisher eigentlich nie so auf verschiedene Versionen geachtet.

Die Waldbühne übrigens ist ein großartiger Ort für Konzerte. Und manchmal reicht schon allein ein Ort aus, als Grund zu einem Konzert zu gehen. In meinem Fall, und ich habe mich vertan, es ist der 7. und nicht der 9. Juli, ist es vorallem ein Mensch, der der Grund für meinen Konzertbesuch sein wird. Ich treffe einen Freund, der gerade mit Grönemeyer unterwegs ist, beim Tour-Ende in Salzburg. Ich freue mich einfach sehr, ihn wiederzusehen und diesen Abend, an dem vermutlich ziemlich viel von ihm abfallen wird, mit ihm zu verbringen. Und auf Salzburg freue ich mich auch.

Wünsche dir ein krachendes Sommer-Wochenende

Liebe Grüße

Kerstin (gerade in roten Ringeln)




Samstag, 19. Mai 2012

So klingt das Wochenende: CAT POWER


Liebe Kerstin,

so so, der Song letzte Woche war also etwas zu rockig für deine Nach-Wellness-Tage. *grins* Ich mag es ja gerne, wenn die Gitarren so richtig bratzen, aber manchmal braucht’s auch etwas ruhigere Musik, da hast du Recht.

Bei CAT POWER tendiert die Gefahr, dass es zu krachig wird, gegen Null, würd ich mal sagen. Ihre Musik ist eher filigran, manchmal mit Orchesterunterstützung auch richtig opulent, aber auf jeden Fall immer sehr intensiv. Sie ist so eine, die die Last der ganzen Welt auf den Schultern trägt, ihren Schmerz auch irgendwie zelebriert. Auf der Bühne ist das der Wahnsinn – man hat das Gefühl, das Publikum traut sich kaum zu atmen. Am Ende eines Songs oder in einer kurzen Pause zwischen zwei Takten könnte man quasi eine Stecknadel fallen hören...

Für mich funktioniert ihre Musik am besten, wenn ich das Licht ausschalte. Wenn die Welt nur noch schemenhaft wahrnehmbar ist, und die Töne durch den Raum schweben, während ich auf dem Rücken auf dem Fußboden liege... Oder durch’s Fenster auf die dunkle Straße schaue. Guter Plan für den späten Samstagabend! Merk ich mir mal vor.

O je, wie schlag ich jetzt den Bogen zu deinem geplanten Annett-Louisan-Konzertbesuch am Wochenende? Sagen wir so: die Hoffnung stirbt zuletzt, und wer weiß, vielleicht wird es ja richtig gut! Ich hab sie vor vielen vielen Jahren, noch bevor sie ihr erstes Album veröffentlichte, mal live gesehen und fand sie damals auch ganz charmant. Konnte mit späteren Songs aber nicht so viel anfangen, und als dann die große Marketingmaschine angeschmissen wurde, hab ich mich da komplett ausgeklinkt. Zugegebenermaßen beruht mein Naserümpfen aber nicht auf genauer Kenntnis, sondern nur aus der liebevollen Pflege einmal gefasster Vorurteile. *lach* Von daher bin ich gespannt, was du berichten wirst!

Liebste Grüße,
Emmi

P.S. Ich hoffe trotzdem für dich, dass euer „Kaff“ (ich zitiere hier nur dich!!!) nicht demnächst von Scooter oder DJ Bobo heimgesucht wird. Und wenn doch: man darf auch mal NEIN sagen! ;-)

CAT POWER „The Greatest“



Weiterhören:
Lived in Bars
Metal Heart

Liebe Emmi, 

Frauen mit Katzen sind das Pendant zu Jungs mit Gitarren, oder? Kein Wunder, dass die Lady das Leid dieser Welt für sich gepachtet hat. Kleiner, gefährlicher Scherz am Rande: Was ist noch schlimmer als eine Frau mit Katze oder ein Junge mit Gitarre? Ein Mann mit Katze. ;-) 

Dummer Weise habe ich so ein Exemplar an meiner Seite und der wird mich jetzt definitiv verprügeln. Und das, nachdem ich dir und deiner Bestrafung für meinen schlechten Musikgeschmack gerade noch entkommen bin. 

Bevor ich aber K.O. am Boden liege, noch schnell ein paar Sätze zu Cat Power. Das ist wieder sanft genug für meine zarte Seele. Schön finde ich es. Und ohne Licht sicher ganz und gar zauberhaft. Wir können ja ein quasi weltumspannendes Event daraus machen und uns am Samstag nach meinem kleinen Ausflug zu Frau Louisan vereint in unseren Ringelshirts auf den Boden schmeißen und ein paar Töne fliegen lassen. 

Ansonsten solltest du dir keine großen Sorgen machen. Ich habe gerade die Lage gecheckt: Scooter und DJ Bobo scheint es in nächster Zeit nicht nach Tirol zu ziehen. Und zur EhrenrettungTirols sei gesagt, dass sogar Beth Ditto 2010 nach Ischgl geschafft hat. DJ Ötzi könnte uns aber gefährlich werden. Denn, wie der Name schon sagt, stammt der aus dem Nachbartal. Ich bin aber eigentlich ganz super im Nein sagen. Dass ich es in Sachen heimischer Konzerte nicht sooooo gut hinbekomme, zeigt nur, wie verzweifelt meine Lage ist. Aber du hast schon recht: Habe ja früher auch nicht jeden Mann geküsst, nur weil so selten mal ein vernünftiges Exemplar in Sicht war. 

Ich gelobe Besserung. Aber erst ab Sonntag. Frau Louisan, wir machen uns das nett, oder? Auch wenn Sie nicht meine Traumfrau sind.

Liebe Grüße

Kerstin

PS: Nein, ich verrate dir nicht, was ich am 9. Juni tue. Dumdidum.

Freitag, 18. Mai 2012

Der Frage-Foto-Freitag

Wie schön ist das denn? Ein Frage-Foto-Freitag, der nach einem Frage-Foto-Vorbereitungsfeiertag kommt. Der Frage-Foto-Freitag verlangt nahezu nach einem Feiertag davor. Was für ein unschlagbares Paar. Wir brauchen eine Petition. Wer unterschreibt?


Und wer ist Schuld an dem ganzen Salat: Steffi, die uns jede Woche mit den notwendigen Fragen versorgt und in ihrem Blog tonnenweise Antworten sammelt.


1.) Was wird heute der Hammer?




Ein Hammer an einem unschuldigen gewöhnlichen Freitag? Ich glaube, das wird wohl nichts. Aber der Samstag wird ein Hammer-Tag. Ein Konzert in unserem kleinen Kaff. Ein Jahrhundertereignis, das man würdigen muss. Da kann man nicht allzu wählerisch sein. Ich hoffe trotzdem, dass meine Musikexpertin Emmi mich nicht verprügelt dafür.


2.) Um deinen Hals?




Kein Himmel, kein Mond, aber Sterne, Sterne, Sterne. 

3.) Was tust du dieses Wochenende nicht?




Arbeiten hoffentlich.

4.) Dein nächstes Projekt?



Ist noch streng geheim. Aber ich zeige euch schon mal das Farbschema dafür. Ich bin ganz verliebt in diese Farben.

5.) Wo oder wie wohnen deine Schuhe?



Meine Schuhe mögen keine Schuhschränke, denn sie stehen nicht gern in Reih und Glied. Sie mögen aber auch nicht immer im Flur rumstehen. Nein, sie suchen Schutz, Geborgenheit und Rückzugsmöglichkeiten. Deshalb lümmeln sie in einer eigenen Truhe. Und die, die doch noch Ausgang haben, verstecken sich in der praktischen Garage darunter. Hinter der Häuserzeile kann man sich nämlich bestens verstecken. 

Dienstag, 15. Mai 2012

So klang das Wochenende: THE GOSSIP


Liebe Kerstin,

… ich weiß, du weilst grad im wohlverdienten Wellness-Wochenende! Ausspannen, genießen, zur Ruhe kommen – herrlich! Rein musikalisch gesehen ist mir heute Abend jedoch nach dem genauen Gegenteil zumute. Nach Temperament, nach Lautstärke, Tanzen & Energie! Nach irgendwas, das den kleinen (völlig unnötigen) freitagabendlichen Anflug  von „Keiner hat mich lieb“ wieder in gute Laune verwandelt. Griesgrämig ins Wochenende starten muss ja nicht sein!

Eine meiner Geheimwaffen für solche Gelegenheiten sind The Gossip. An Beth Ditto und Co kam man in den letzten drei, vier  Jahren ja kaum vorbei, und wie es der Zufall so will ist just heute ihr neues Album „A Joyful Noise“ erschienen. Der Sound soll diesmal weniger rockig ausgefallen sein. Was nicht unbedingt verwundert, wenn man weiß, dass der Produzent zuvor u.a. mit Kylie Minogue oder den Pet Shop Boys gearbeitet hat und dass Frau Ditto angeblich in den letzten Monaten ausschließlich ABBA gehört hat… ;-)

Reinhören werd ich in das neue Werk auf jeden Fall. Die Frau hat einfach eine unglaubliche Stimme, eigentlich wird allein schon dadurch jeder Song der Band irgendwie gut! Für heute Abend muss aber Altbewährtes in Form ihres Überflieger-Hits „Heavy Cross“ ran. Was für ein Kraftpaket (Frau & Song)! In dem Fall schäm ich mich noch nicht mal, dass ich Chartmucke mag! ;-)

Ohrendurchpustende Grüße, Emmi


THE GOSSIP „Heavy Cross“ (aus „Music For Men“ 2009)



Weiterhören:
Dimestore Diamond
Love Long Distance

Liebe Emmi, 

wow, da hattest du ja einen ganz schönen Energieschub am späten Freitag Abend. Geht es wieder oder müssen wir dir auch ABBA servieren, damit du deine innere Ruhe wiederfindest? Dass wir dich alle lieb haben, muss ich nicht schreiben, oder? Du sagst ja selbst, dass solche Anfälle unnötig sind. Neben unnötig sind sie leider trotzdem ziemlich normal. Solange man sie wegtanzen kann, gehören sie wohl zum Leben dazu und sorgen für das kleine bisschen Achterbahn, dass das Leben aus einer langweiligen geraden Autobahn in eine kurvenreiche Passstraße mit Aussicht verwandelt. 

Ich dagegen hatte am Wochenende wirklich genug Zeit, zur Ruhe zu kommen. Das hat so gut geklappt, dass ich gestern nur schwer wieder in den Alltag und an den Rechner fand. So spät waren wir wohl noch nie dran mit dem Wochenend-Sound. Aber es steht ja bereits der nächste Feiertag vor der Tür, den man sich dann mit etwas Gossip versüßen kann. ;-)

Es ist wohl auch meine innere Restruhe, die dafür sorgt, dass mir Frau Ditto gerade etwas zu viel Energie versprüht. Generell bin ich wohl eher nicht so die Rockröhre. Und wenn dann doch, dann ist es für mich mehr die Art Musik, die zwangsläufig mit Party zusammenhängt. Für ein Heimspiel auf dem Sofa macht sie mich einfach zu wach.

Trotzdem hast du mit Beth Ditto eine gute Wahl getroffen. Bin ich doch gerade etwas gefrustet, dass das Schlemmerwochenende auch auf meinen Hüften Spuren hinterlassen hat. So rede ich mir halt ein, dass ich jetzt auf dem Weg zum Kraftpaket bin. Ich bin schon schwer gespannt auf mein Seminar für gern singende Falschsänger heute Abend. Vielleicht hat meine Stimme mit dem dazu gewonnenen Resonanzraum jetzt ganz neue Qualitäten. 

Liebe Grüße
Kerstin

Freitag, 11. Mai 2012

Der Foto-Frage-Freitag

Und da ist er wieder: Der Foto-Frage-Freitag. Den ich dieses Mal sogar schon Donnerstag Nacht schreibe, denn morgen früh geht es ab ins Wellnesswochenende. Da kann man dann auch mal eine Nachtschicht einlegen, oder? Steffi hat die Fragen ja rechtzeitig geliefert. 


1.) Dein Frühstück?




Pfannkuchen, Vanillequark und ein halber Liter Kaffee aus meiner neuen, tollen Jumbotasse.

2.) In deinem Briefkasten?




Wird auch direkt zum Frühstück serviert und passt farblich so gut in mein Konzept. Aber das ist nicht der einzige Grund: Man muss sich ja schließlich mit den örtlichen Gepflogenheiten  auseinandersetzen. Und ehrlich: Von den Österreichern kann man jede Menge lernen, z.B. in Sachen Korruption. ;-) 

3.) Dein Kleiderschrank?




Das wollt ihr nicht wirklich sehen. Hüllen wir besser den Mantel des Schweigens über das Innenleben meines Schrankes. 

4.) Dein Haustier?




Wer braucht ein Haustier, wenn hier so viele Tiere zu Hause sind?

5.) An deinem Arm?




Da muss ich mich leider wiederholen. Immer noch ein Hauch von Gelb. Ohne Gelb geht gerade gar nichts. Dafür geht es jetzt aber schon sieben Monate ohne Uhr. Wer hätte das gedacht? Dieses Land hat mich tatsächlich entschleunigt.

Dienstag, 8. Mai 2012

Dinge, die die Welt (nicht) braucht: Die Farbschreibmaschine

Bild von hier

Eine Schreibmaschine, die Farben statt Buchstaben produziert. Das war die Idee des Künstlers Tyree Callahan, als er die Typen einer 1937er-Underwood-Schreibmaschine durch Farbschwämme ersetzte.


Ich mag die Vorstellung, dass man Texte dann in Farbe umwandeln kann. Lässt uns alle ein wenig zum Synästhetiker werden. Allerdings würde ich wirklich Texte übersetzen wollen und keine Gemälde mit der Schreibmaschine gestalten. Die Buchstaben sollten den Takt vorgeben, nicht die Farbkomposition. Hätte dann jeder einen eigenen Stil? Bin ich ein bunter Schreiber oder texte ich eher in einer bestimmten Farbwelt? Haben Schimpfwörter dunkle Farben? Und welche Farbe hat dieser Post hier?


Leider werden wir das alles nicht so einfach ausprobieren können. Es hapert noch an der Alltagstauglichkeit: Nach jedem Tastendruck muss Farbe nachgefüllt werden. 


Fazit: Die Farbschreibmaschine wird die Welt nicht verändern. Sie ist eben "nur" ein Kunstprojekt. Aber eines, das mich sehr fasziniert und zum Nachdenken bringt. Und die Schreibmaschine sieht außerdem wunderschön aus. Danke, Tyree!



Samstag, 5. Mai 2012

So klingt das Wochenende: DER JUNGE MIT DER GITARRE



Liebe Kerstin,

keine einfache Aufgabe, die du mir da gestellt hast. Ja, ich liebe Ringelshirts und lebe in der großen Stadt im Norden. Aber maritime Lieder? Da war ich zunächst mal etwas ratlos.

Meine Oma mag ja sehr gern Shantys, aber sicher gibt’s da ja auch was Zeitgenössischeres, dachte ich mir so. Also hab ich’s mal mit Youtube-Blindflug-Googeln versucht: Meer, Mare, La Mer, Ocean... Mmh. Dein Klassiker ploppte selbstverständlich sofort auf, dann das unvermeidliche „Tag am Meer“ der Fanta 4 (was okay ist, aber nichts, was mir wirklich gefällt). Also weitergucken. Rio Reiser „Über’s Meer“ vielleicht? Nicht übel, aber bei youtube nur als Coverversion zu finden. Bernd Begemann „Unten am Hafen“? Klingt sympathisch, aber die krachige Liveversion nervte schnell. Etienne Daho „Un Homme A La Mer“? Toller Song, aber hört sich leider so gar nicht nach Meer an. Genauso wenig wie Echo & The Bunnymens „Seven Seas“ oder „Ocean Rain“.

Aufgeben? Nix da. Jetzt war mein Ehrgeiz angestachelt: Irgendwo musste er doch sein der perfekte Meer-Song. Wie wär’s mit „Gente Di Mare“ (Umberto Tozzi  & Raff)? Bisschen schlagerlike, aber irgendwie auch schön sonnig. Noch gefühliger wird’s bei Lotto King Karls “Hamburg, meine Perle”. Ich liiiebe den Refrain, aber das Fussballvereins-Gedisse drumherum, och nö. Für sowas bin ich dann doch zu wenig lokalpatriotisch. Und Hamburg ist ja auch nicht das Meer. Menno! Ich sehe schon Freddy Quinn hinterhältig grinsen. Es wird wohl doch auf „Junge, komm bald wieder“ hinauslaufen.

Wird es? Wird es nicht! Denn der Junge, den ich dann entdecke, kommt nicht nur wieder, sondern bringt auch noch seine Gitarre mit. „Meer sehn“, so einfach ist das. Ob das Meeresrauschen wirklich zum Song gehört, oder ob der Fotograf des dazu eingestellten wunderbaren Strandbildes es passend unterlegt hat, will ich dann eigentlich auch schon gar nicht mehr so genau wissen. Es klingt einfach so schön. Genau wie ein Tag am Meer – die  Wellen rauschen, ein leichter Wind weht, Möwen zerpflügen schreiend das endlose Blau des Himmels. Hach. Jetzt noch den Grill anwerfen, das wäre perfekt. Ich mach mir dann mal ein Astra auf ... ;-)

Ich wünsch dir ein Wochenende voller Meerträume,
Emmi

DER JUNGE MIT DER GITARRE „Meer Sehn“



Liebe Emmi, 

oh, da habe ich dich ganz schön auf Trab gehalten. Ich gebe zu, ich bin ein bisschen stolz, meine hoch geschätzte Musikexpertin ein wenig herausgefordert zu haben. Hättest du doch Ina Müller um Rat gefragt! Aber vermutlich wärest du dann auch nur bei Omas Shantys gelandet.

Nun also der Junge mit der Gitarre. Magst du Jungs mit Gitarren? Mir waren sie schon in früher Jugend ein Graus. So klebrig, so klischeehaft, so eine Überdosis Romantik. Darüber dachte ich nach, als ich gestern mit "Meer sehn" joggen ging. By the way: Wir haben inzwischen bereits genug Wochenend-Songs um eine ganze Joggingrunde damit zu beschallen. Wir sollten langsam über eine Compilation nachdenken.

Aber zurück zum Jungen und dem Meer. Der Song ist gut, das Meeresrauschen kontrastierte perfekt das Alpenpanorama, aber würde ich meinen Widerwillen gegen Jungs mit Gitarren überwinden können?

Ich konnte. An der Stelle mit dem "hemmungslosen Sex" vermutete ich erstmals, dass dieser Junge nicht ganz so harmlos ist, wie man auf Grund seines Namens vermuten könnte. Und als er dann auch noch von "kleinen Spielchen mit der Flex" singt, bin ich sicher: Dieser Junge ist kein Hardcore-Romantiker. 

Nicht dass ich wissen möchte, was genau er da so vorhat mit der Flex. Im Bett hat sie meiner Meinung nach nichts verloren. Aber er könnte sie zum Befreiungsschlag nutzen und aus seiner Gitarre Brennholz machen.


Das hat er vermutlich sogar längst getan. Denn wie ich gerade feststellen musste, lebt der "Junge mit der Gitarre" nun als schnöder Journalist und Redakteur unter dem profanen Namen Tobias Schacht in Madrid. Romantik ist eben sehr vergänglich.


Liebe Grüße


Kerstin



PS: Hier kommen unsere Shirts zum Song. Und macht euch keine Sorgen: Wir haben weder vor lauter Romantik den Kopf verloren, noch verdanken wir die Kopflosigkeit dem Jungen mit der Gitarre und seiner Flex.



  

Freitag, 4. Mai 2012

Der Frage-Foto-Freitag

Obwohl wir das Spielchen jetzt schon eine Weile spielen, wird der Frage-Foto-Freitag mitnichten zur Routine. Dafür sorgen Steffi und Okka schon allein mit ihren immer herausfordernderen Fragen. Diese hier  zu beantworten, fällt mir schon nicht ganz leicht. Da muss ich wirklich nachdenken. Und dann noch Antworten zu finden, die sich irgendwie in ein Foto quetschen lassen - mein Gehirn hat sich ganz schön im Kreis gedreht. Aber kneifen gilt nicht. And here are the results:


1.) Eine Erkenntnis der letzten Monate?





Versuch dich mal an Dingen, die du überhaupt nicht kannst. Vielleicht erlebst du eine Überraschung. Oder du hast wenigstens jede Menge Spaß. Ging mir so beim Zeichnen diesen Monat. Und im Seminar für gernsingende Falschsänger.



2.) Was verschenkst du gerade gern?



Alles was man kochen und backen kann. Macht mir Spaß, schmeckt im besten Fall dem Beschenkten und viel Liebe steckt auch noch drin.



3.) Über welches Geschenk hast du dich in letzter Zeit irre gefreut?



Hmm, ich bekomme zu wenig Geschenke, stelle ich gerade fest. ;-) Mir fällt gerade nur dieses Laufshirt ein, das mir der Osterhase gebracht hat. Mag ich sehr und macht Lust auf Frühlingsläufe.



4.) Was ziehst du an, wenn du weißt: heute wird es tough?

















Stellt sich die Frage, was genau macht einen toughen Tag aus? Ist er tough, weil ich ganz viel wegschaffen muss und kaum vom Rechner wegkomme? Dann schaffe ich es nicht unter die Dusche und häng den ganzen Tag in Schlunzklamotten vor dem Bildschirm, vermutlich in meiner Rosen-Pyjamahose. Hoch lebe das Homeoffice! Ist er tough, weil ich einen wichtigen Termin habe? Dann wird es wohl eher mein aktueller Lieblingsanzug, maßgeschneidert und mit den Lederknöpfen, den Lederpads an den Armen und dem coolen Innenfutter ein ganz besonderes Teil.


5.) Dein Highlight der Woche?



Zuckerfreie Schokolade. Und ganz viel Rhabarberkompott. Und natürlich Sommer, Sonne, Liegestuhl.

Dienstag, 1. Mai 2012

So klingt das Wochenende: BILLY BRAGG & WILCO (feat. Natalie Merchant)

Liebe Kerstin,

danke für deine schöne Mail vom letzten Wochenende! Da waren viele tolle Gedanken drin zum Thema Fragen & Antworten. Und natürlich hast du Recht: Ohne jemanden, der auch mal ne kluge Antwort gibt, macht das Fragen stellen nur halb so viel Spaß! Solange das nicht in Form von „Pass mal auf, ich erklär dir jetzt mal die Welt, das ist genau SO, wie ich es sage und nicht anders“ passiert, habe ich da auch kein Problem mit sondern freue mich durchaus, wenn mir jemand SEINE Antwort und SEINE Sicht der Dinge schildert. Manchmal nicke ich dann auch ganz beeindruckt mit dem Köpfchen...

Besonders ehrfürchtig nicke ich zum Beispiel fast immer, wenn ich Billy Bragg zuhören darf. Der Mann ist die (für mich) perfekte Mischung aus Herz und Verstand (und viiiel Charme). Während ich mich sonst bei der Betreuung von Interviewtagen normalerweise immer etwas weiter weg vom Interviewtisch platzierte (um nicht das Gefühl zu vermitteln, dass die Plattenfirma „lauscht“), setzte ich mich während seiner Interviews immer ungeniert an den Nachbartisch, einfach, weil es so faszinierend war, ihm zuzuhören. Egal ob es nun um politische Themen ging, um Musik, Fitness, Kindererziehung oder die Liebe.

Während viele seiner Fans ihn wohl vorrangig als „Politbarden“ sehen, als unermüdlichen Streiter für Gerechtigkeit, und somit eben auch vor allem seine politischen Songs schätzen, habe ich zugegebenermaßen eher eine Schwäche für seine Liebeslieder. Das durch Kirsty McColl in den 80ern bekannt gemachte „A New England“ etwa, oder das traurige „Man In The Iron Mask“ . Und ganz besonders mag ich den Song „Way Over Yonder In The Minor Key“ vom Album „Mermaid Avenue“. Auf diesem Album vertonte Billy Bragg gemeinsam mit der amerikanischen Band Wilco Texte von Woodie Guthrie. Die Lyrics zum Song haben also bereits ein paar Jährchen auf dem Buckel, was dem Charme des Liedes – eingesungen im Duett mit einer meiner Lieblingssängerinnen, Natalie Merchant – aber keinen Abbruch tut. Das Ganze wie immer im breitesten  Cockey-Akzent, hach, mir geht das Herz auf...

Ich wünsche dir ein ganz und gar migränefreies und erholsames Wochenende, liebe Ringelschwester!

Bis nächste Woche, Emmi

BILLY BRAGG & WILCO (feat. Natalie Merchant) „Way Over Yonder In The Minor Key“



http://www.youtube.com/watch?v=mMBvzpCLGHg


Weiterhören:
„Accident Waiting To Happen“
“The Space Race Is Over”


Liebe Emmi,

wie kannst du nur? Nur wenige Tage nach dem ersten Hochzeitstag von Kate und William schickst du hier einen erklärten Gegner der englischen Monarchie ins Rennen, wie ich gerade bei Wikipedia gelernt habe.

Billy Bragg - hatte ich zuvor nie gehört. Aber über Wilco bin ich schon mal gestolpert und habe sogar eine CD von denen. Also fremdelte ich nicht ganz so sehr, als ich deinen Song am Samstag zum ersten Mal hörte. Gleich hat er mich dennoch nicht gepackt. "Das ist irgendwie so Country", war mein erster Kommentar. Während ich dieses Mal doch ein bisschen Zeit brauchte, um mich mit Mr. Bragg anzufreunden, wippte mein Liebster auf dem Sofa schon freudig mit. Und das ist echt ein großes Kompliment, denn er ist eigentlich nicht der große Musikhörer. Ihn hast du aber wirklich gepackt und ihm gleich einen Floh ins Ohr gesetzt. Ich meine, einen Ohrwurm implantiert. ;-)

Ich war dann erstmal neugierig darauf, wie so ein Weltverbesserer, Politbarde und Emmi-Verzauberer wohl aussieht. Du hast es mit der Wahl des Videos, das uns nur ein, zugegeben ausgesprochen charmantes Häuschen zeigt, ja ziemlich geheimnisvoll gemacht. Und ich muss sagen: Okay, Billys Optik ist es nicht, die dich an den Nachbartisch aufrücken lassen hat. Der Mann muss also wirklich Charme und etwas zu erzählen haben. Spannend! Aber wer im Plattenladen, als Pudelfriseur und Schafhirte gejobbt hat, hat wohl auf jeden Fall einen weiten Horizont. ;-)

Mermaid Avenue - der Titel des Albums - hat es mir übrigens ganz besonders angetan. Wer möchte da nicht wohnen? Ich leide hier in den Bergen oft unter akuter Sehnsucht nach dem Meer. Was ja auch dazu führt, dass ich deine Ringelschwester bin. Denn, liebe Leser, wir sind nicht Ringelschwestern, weil wir zu Emmis Songs gern Ringelreihen tanzen. Wir sind Beide absolute Fans von Ringelshirts und tragen seit letzter Woche sogar das selbe Shirt: Emmi im hohen Norden und ich hier unten im Süden. Ringel verbinden ungemein. Ich finde ja, wir brauchen dringend einen maritimen Song zum Shirt. Mein Klassiker: 


Und was ist dein Song zum Shirt? Lass doch mal die Wellen rauschen am nächsten Wochenende.


Liebe Grüße

Kerstin