Freitag, 29. Juni 2012

So klingt das Wochenende: BON IVER


Liebe Kerstin,

so, jetzt ist Schluss mit lustig! Nach unserem kleinen Ausflug ins Kabarett letzte Woche, bin ich heute wieder da, wo ich musikalisch (nicht immer, aber oft) hingehöre. In ruhigerem Fahrwasser. Bei den Traurigen, Nachdenklichen, Melancholischen… Ich mag das einfach!

Justin Vernon bzw. seine Band Bon Iver mögen inzwischen recht viele. Ich muss gestehen, dass ich mich nicht wirklich gut mit seiner Musik auskenne. Doch dann schlug das Sidebar Syndrom bei Youtube gnadenlos zu, und über hier einen Klick und dann dorthin weiter, wo mir dann wiederum das empfohlen wurde, landete ich bei diesem Song. Und wenn ich Rosamunde Pilcher wäre, würde ich schreiben „und dann stockte mein Herz für einen Moment“. Das Klavierspiel, die Stimme, die Intensität, der Text …. Wow!

Wobei meine Empathie hier nicht nur dem Liebenden, sondern in gleichem Maße der zu lieben Versuchenden gehört. Das hat dann jetzt aber weniger mit Bon Iver als mit mir zu tun.
Und führt mich einmal mehr zu der Frage: haben Kettkar Recht, wenn sie singen „Liebe ist nicht, was du fühlst,Liebe ist das, was du tust“? Für mich ergibt sich daraus die Frage: lege ich zuviel Wert aufs Fühlen? Sollte ich einfach mal tun (und ergibt sich das Fühlen dann? (sorry, das ist eher ein Selbstgespräch gerade hier, musst du keine Antwort darauf suchen)

Wahrscheinlich sollte ich mich lieber ein bisschen in die Sonne setzen, statt hier über den Songs von traurigen Männern zu brüten. Die ist nur so selten da diesen Sommer…
Aber du hast mir ja mal versprochen, dass ich mir all diese Fragen irgendwann eh nicht mehr stellen werde. Das will ich natürlich nicht anzweifeln. Zur Sicherheit schick ich der Rosamunde aber einfach auch gleich mal ne Mail und ordere 1x Happy End. ;-)

Liebe Grüße, schon wieder ganz fröhlich.
Emmi

BON IVER – I Can’t Make You LoveMe



Weiterhören:
Perth
Blood Bank

Liebe Emmi,
Danke. Dieser Song passt perfekt zu diesem Sonntag. Nach zwei anstrengenden Tagen mit viel Inspiration und wenig Schlaf sitze ich in einem Café in Köln, draußen fallen die ersten Regentropfen und ich warte auf einen Freund, den ich sicher 20 Jahre nicht gesehen habe. Da kann man schon mal melancholisch werden und sich ein paar Gedanken machen über die Liebe und das Leben. Darüber, was war und was hätte sein können.

Fazit: Es kommt wie es kommt. Und die Dinge unterliegen nur zum Teil unserm Einfluss. Manches kann man einfach nicht ändern. Schicksal? Großes Wort! Zufall? Mir persönlich zu profan. Rückblickend allerdings ist meist alles irgendwie gut. Oder zumindest für irgendetwas gut. Vielleicht ist das aber auch nur unsere Schwäche und Menschlichkeit und wir trösten uns mit diesem Gedanken und halten uns daran in schweren Stunden fest.

Kann man versuchen, jemanden zu lieben? Wenn man es versuchen muss, ist es vermutlich schon zu spät. Gefühle sind da oder sie sind nicht da. Können wir versuchen, glücklich zu sein oder traurig oder zufrieden? Man kann versuchen, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die einen glücklich machen. Dann öffnet man dem Glück die Türen und es hat es leichter, mal spontan bei dir vorbeizuschauen. Aber der krampfhafte Versuch, den Tag mit dem Vorsatz zu beginnen "Heute bin ich dann mal glücklich" wird zwanghaft frustrierend enden. Es sind die Umstände, die entscheiden, ob du glücklich bist. Frage dich also, was dich glücklich macht und ändere die Umstände so, dass es passt. Macht dich das Leben auf dem Land glücklich? Dann bestelle den Umzugswagen! Macht dich jetzt ein Eis glücklich? Kauf dir eines.

Aber wie mache ich, dass ich jemanden liebe? Ich kann versuchen, mich auf die Dinge zu konzentrieren, die ich an ihm liebe und an den meisten Menschen gibt es Dinge, die liebenswert sind. Konzentrier dich auf sein schönes Lachen, die Art, wie er für dich da ist, den Tonfall seiner Stimme, wenn er sich über etwas freut. Hilft nicht? Du bist immer noch nicht verliebt? Dann musst du wohl die "Umstände" ändern, in diesem Fall also den Menschen. Es ist aber das Wesen der Liebe, dass sie annimmt und nicht verändern will. Deshalb kannst du nicht versuchen, jemanden zu lieben. Du kannst aus dem Falschen keinen Richtigen machen. Das liegt nicht in deiner Macht. Du bist nicht schuld daran. Du hast das nicht versaut. Da gab es auch nichts zu entscheiden. Das Leben hat das entschieden. Hör auf gegen Windmühlen zu kämpfen und freue dich darauf, was das Leben noch so auf Lager hat für dich. Die Zukunft liegt vor dir. Du wirst sie nicht sehen, wenn du dich ständig umdrehst und nach hinten guckst.

Ich freue mich schon auf den Tag, wo du uns hier mit Liebesliedern verstrahlen wirst.
Hab einen schönen Sonntag.
Kerstin


Der Frage-Foto-Freitag

Steffi fragt mal wieder, ich antworte noch schnell, bevor ich mich auf den Weg mache nach Köln zu Shoot the Food. Ich freue mich schon so. 


1.) Etwas an deinem Arbeitsplatz?




Seit gestern wohnt da mein nagelneues Ipad, das ich mir mit vereinter Unterstützung des Liebsten und des Bruders zum Geburtstag geschenkt habe. So lange ersehnt, endlich da. Ich bin glücklich.

2.) Was gibt's/ gab's zum Halbfinale?



Eiskalten Minzsirup mit Wasser aufgespritzt. Hilft gut gegen erhitzte Gemüter. Und ein bisschen Bonheur hätten wir ja wirklich gebrauchen können. Ich hatte mich so gefreut, am Sonntag endlich selbst zum Public Viewing gehen zu können. Hier werde ich als deutscher Fan ja bloß verprügelt. ;-)


3.) Süß?



Die lieben Karten, die mir diese Woche in den Briefkasten geflattert sind. Wie schön, solche Freunde zu haben. Danke!

4.) Neu?


Noch ein Geburtstagsgeschenk: Dieses wunderbare Edelweiß verbreitet jetzt auch im Wohnzimmer Bergatmosphäre.

5.) Alt, aber trotzdem noch toll?


Leider kein Geburtstagsgeschenk, aber alt und ohne Frage ganz ganz ganz toll. Naja, vielleicht ja nächstes Jahr. ;-)

Mittwoch, 27. Juni 2012

Low Carb Liebling der Woche: Heiße Schnitte in Schwarz-Weiß

Okay, ich gebe zu: Mein kleiner Liebling hier trägt eher schwarz-braun als schwarz-weiß. Hätte aber nicht so schön geklungen. Schuld am kleinen "Schönheitsfehler" ist das Mandelmehl, eine beliebte Zutat in der Low Carb-Backstube. Es ersetzt in vielen Fällen das Weizenmehl und bringt dabei deutlich weniger Kohlenhydrate auf die Hüfte. 100 g gemahlene Mandeln enthalten im Vergleich zur selben Menge Getreidemehl fast 70 Gramm weniger Carbs.


Mandelmehl bekommt ihr im Bioladen, im Reformhaus oder im Internet. Es handelt sich dabei um den vermahlenen Presskuchen, der bei der Herstellung von Mandelöl übrig bleibt. Klingt nicht so lecker, ist es aber. Der Vorteil des Mandelmehls: Es ist durch diesen Vorgang bereits entölt und daher deutlich fettärmer als gemahlene Mandeln. 


Wer aber kein Mandelmehl zur Hand hat, kann jederzeit gemahlene Mandeln nehmen. Manchmal lohnt es sich, diese noch mal in der Küchenmaschine etwas nachzubearbeiten. Dann werden sie besonders fein. Aber Achtung: Lasst eure KitchenAid nicht zu lange ackern. Sonst geht ihr unter die Mandelbutter-Produzenten. Auch lecker, aber hier nicht gefragt.


Verwendet man Mandeln mit Schale, erhöht sich der Ballaststoffgehalt und die Kohlenhydratdichte nimmt weiter ab. 


Heiße Schnitte in Schwarz-Weiß




Zutaten 


Für den Teig:
150 g Mandelmehl
1 halbes Päckchen Backpulver
1 Ei
1 Prise Salz
30 g SukrinPluss
50 g Magerquark
3 EL Milch
2 EL Rapsöl


Für den Belag:
100 g Frischkäse
1 TL Bourbon-Vanille
3 EL SukrinPluss
60 ml Milch
50 g gemahlener Mohn


Das Ei mit Salz und SukrinPluss schaumig schlagen. Quark, Milch und Öl unterrühren. Zuletzt das Mendelmehl mit dem Backpulver mischen und dazugeben. Es entsteht ein leicht klebriger Teig, den ihr mit feuchten Händen aber ganz gut verarbeiten könnt.


Backblech mit Backpapier belegen. Aus dem Teig ein Rechteck formen. Die Teighöhe sollte ca. 2 cm betragen. 


Anschließend für den Belag Frischkäse, Milch, Vanille, SukrinPluss und Mohn verrühren. Die Masse gleichmässig auf dem Teig verteilen. Im vorgeheizten Ofen ( Umluft 150° C) ca. 25 Minuten backen.


Gut auskühlen lassen und dann in ca. 8 leckere Schnitten schneiden.


Montag, 25. Juni 2012

So klingt das Wochenende: RAINALD GREBE

Liebe Kerstin,

im Radio wird ja öfter mal über eine Quote für deutschsprachige Musik diskutiert. Find ich Schwachsinn, was will man denn bitteschön noch alles reglementieren? Trotzdem tue ich heute mal was für die Quote deutschsprachiger Lieder hier bei unseren Wochenendsongs. Nicht, weil ich nach gestern abend die „Schland“-Fahne hissen möchte, sonder einfach nur, weil ich letztens zufällig über einen Künstler gestolpert bin, der mich sehr zum lachen gebracht hat: Rainald Grebe.

Ist das noch Pop oder schon Kabarett? Keine Ahnung. Lustig find ich’s in jedem Fall, wie der Mann mit Özil-großen Augen in die Kamera starrt und mit unbewegter Miene seine Ironiegeschosse abfeuert. Der ein oder andere Einschlag kommt übrigens ganz schön nah an die eigene Vergangenheit ran. Mein damaliger Freund und ich haben tatsächlich, als wir um die 30 waren, oft selbst Sushi gemacht und Freunde eingeladen. Ich hoffe, unsere Gespräche dabei waren nicht ganz so schlimm wie von Herrn Grebe kolportiert. Aber wer weiss . ;-)

Schön übrigens auch die Kameraschwenks auf einige der Päarchen im Publikum. Auch bei denen gab’s wohl vor kurzem japanisches Essen…

Ich reich dann mal den Rettich rüber,

Emmi
RAINALD GREBE – 30jährige Päarchen (Reich mir mal den Rettich rüber)



Weiterhören:
Brandenburg
Verliebt

Liebe Emmi,

ich würde sagen, es ist eher Kabarett als Pop. Und plädiere daher für einen neuen Titel unserer kleinen Rubrik: Das Wochenende wie es singt und lacht. Auf jeden Fall mal eine nette Abwechslung.

Danke fürs Rettich rüber reichen. Nur was zum Teufel mache ich jetzt mit dem Zeug? Seitdem mich und Berlin-Mitte 617 Kilometer trennen, lebe ich in einer (nahezu) Sushi freien Zone. Das "nahezu" habe ich gerade ergänzt, nach dem mich der Liebste wegen Verunglimpfung seiner Heimat verprügeln wollte. Und er hat Recht: Es gibt hier in der Tat zwei China-Restaurants, die etwas auf der Karte haben, was sich Sushi nennt. Und eine japanische Migrantin, die das Sushi zu Hause per Hand klöppelt und deren Preisniveau ungefähr zehn Mal so hoch ist wie das beim besten Japaner in Berlin-Mitte.

Höre ich allerdings Rainald  (heißt der Mann wirklich so oder wohnt der nur in Berlin-Mitte?) Grebe zu, bin ich ganz froh, dass Sushi in meinem Leben keine Rolle mehr spielt. Es lacht sich doch deutlich entspannter über andere als über sich selbst. Damit ich mir diesen Spiegel nicht vorhalten muss, habe ich zu meiner Beruhigung eine kleine Liste mit meinen persönlichen Differenzierungsmerkmalen erstellt:

1. Ich habe schon seit November, meinem letzten Besuch in Berlin-Mitte, kein Sushi mehr gegessen.
2. Ich bin viel älter als 30.
3. Ich lebe provinzieller als meine Eltern. Und meine Eltern leben in Salzgitter. Ich lebe also provinzieller als provinziell. 
4. Mein Freund hat viel mehr Mörser als Klaus, Beate, Dirk und Uschi zusammen. Echt wahr, ich habe sie gerade gestern aus seiner Spülmaschine genommen und gestaunt, was ein einzelner Mann mit fünf Mörsern wohl so alles mörsert. 
5. Dafür hat mein Freund keine Pfeffermühle mit den Maßen eines afrikanischen Männerbeines.  

Wirklich lustig, diese seltsamen Sushi-Abende der seltsamen Pärchen seltsamen Alters im seltsamen Berlin-Mitte, die so völlig seltsam anders leben als wir.

Hach, manchmal genieße ich es sehr, etwas "anders" zu sein.

Liebe Grüße

Kerstin

PS: Ich muss leider Punkt 5 von der Liste streichen. Ich wurde gerade belehrt, dass wir sehr wohl eine Pfeffermühle haben mit den Maßen eines afrikanischen Männerbeines. Der Liebste: "Schau mal nach rechts." Mein Blick fällt ins Regal neben dem Esstisch und ich erblicke ein beeindruckend großes Exemplar. Ich: "Ist die elektrisch?" Er: "Natürlich nicht. Tiroler stehen auf Handbetrieb." Und, liebe Emmi, wo möchtest du lieber leben?

Freitag, 22. Juni 2012

Der Frage-Foto-Freitag

Nach Regen kommt Sonnenschein. Das könnte wohl die Überschrift über meiner vergangenen Woche sein. Ob die Sterne bei den anderen Frage-Foto-Teilnehmern wohl besser standen? Die Links zu allen Fotos findest du wie immer bei Steffi


1.) Worüber denkst du gerade nach?




Man wundert sich. Über Eltern. Über die eigenen, die der Freunde und über die, die man mit ihren offenbar nicht minder schwer erziehbaren Kindern auf der Straße trifft. Und dann fragt man sich, ob man wohl auch so enden wird?


2.) Ein schöner Moment?




Als nach dem Gewitterregen die Sonne hinter den Wolken und über den Gipfeln wieder auftauchte.


3.) Was liest du dieses Wochenende?




Wie man sein Büro ins Gartenhäuschen verlegt. Davon träume ich gerade heimlich und die Eltern des Liebsten haben da so ein ganz entzückendes altes Hühnerhaus im Garten.


4.) Wovon musst du dringend mehr essen?




Von diesem grandiosen, fruchtigen, sommerprallen Ketchup, den oder das (bitte die regional richtige Form auswählen ;-)) ich letztes Wochenende gemacht habe.


5.) Was oder wen fandest du diese Woche niedlich?




Unsere Katze, die mir direkt ins Objektiv lief, als ich auf allen vieren im Garten kniete, um meine  Experimente in Sachen Foodfotografie durchzuführen.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Das große Outing

Mein Name ist Kerstin und ich bin ein Carboholic. Ihr lacht? Das ist mein bitterer Ernst. EIGENTLICH bin ich süchtig nach Schokolade, Gummibärchen, Pasta, frischem Brot, Kuchen und Cupcakes und all den süßen Dingen, die vermeintlich glücklich machen. PRAKTISCH esse ich das alles seit zwei Jahren nicht mehr oder nur sehr selten. Weil es mich nämlich überhaupt nicht glücklich macht, sondern nur müde, schlapp, asthmatisch, Bauchweh geplagt und als Krönung auch noch dick. Deshalb esse ich sehr wenig Kohlenhydrate. Und liege damit inzwischen offenbar voll im Trend.

Zur Zeit macht eine Infografik aus den USA im Web die Runde, die schon in der Überschrift knallhart behauptet: Carbs are killing you.


Bild von hier 

Für meinen Geschmack hätte es auch ein bisschen weniger reißerisch sein können.  Ein Stück Pizza oder das morgendliche Müsli hat sicher noch keinen umgebracht. Aber die Grafik bringt auf den Punkt, was inzwischen eigentlich unumstritten ist: Wenn wir einfach verwertbare Kohlenhydrate wie Zucker und Weißmehl zu uns nehmen, steigt der Blutzuckerspiegel rasch an. Das liegt daran, dass diese Kohlenhydrate aus Einfachzuckern oder kurzen Kohlenhydratketten bestehen, und leicht vom Körper aufgenommen werden können. Um den Blutzuckerspiegel wieder zu stabilisieren, produziert unsere Bauchspeicheldrüse Insulin. Das Insulin bewirkt eine Speicherung überflüssige Energie in den Fettzellen. Es macht dabei einen so guten Job, dass der Blutzuckerspiegel zu stark sinkt, Die Folge: Der Hunger steigt und wir greifen zum nächsten Cookie. Ein Teufelskreis, dem man nur schwer entkommen kann.


Warum ich euch das alles erst jetzt verrate? Weil ich es bisher ziemlich speziell fand. Zu speziell, um euch damit zu langweilen. Inzwischen ist Low Carb wirklich kein Nischenthema mehr. In der Diät-Welt hat es eine leise Revolution gegeben. Zunächst las man davon in Gala, Bunte und Co: Heidi Klumm rührt sich mit Hilfe des Fitness-Gurus David Kirsch ihr morgendliches Eiweiss-Omelett statt herzhaft ins Nutella-Brot zu beißen. Kate hat angeblich mit der Eiweißdiät nach Dukan  ordentlich abgespeckt, bevor sie sich von Prinz William zum Altar führen ließ. Und alle Promis scheint eines zu einen: Sie verzichten weitgehend auf Kohlenhydrate in Pasta, Brot, Süßigkeiten und Co. 

Doch was in Hollywood begann, hat längst auch Europa erreicht. Spätestens seit auch die Brigitte-Diät im Frühjahr 2012 empfahl, am Abend auf Kohlenhydrate weitgehend zu verzichten, ist wohl den meisten Menschen klar,  dass Kohlenhydrate eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Kilos spielen.  Atkins, Dukan, Logi, Glyx Diät oder Schlank im Schlaf – es gibt inzwischen viele verschiedene Ernährungsformen, die auf einer kohlenhydratbewussten Ernährung basieren. Während einige versuchen, die  tägliche Kohlenhydratzufuhr auf unter 20 Gramm zu beschränken, gehört der maßvolle Genuss von hochwertigen Getreideprodukten oder Hülsenfrüchten bei anderen zum Programm. 


Trotzdem: Ein Leben ohne Kohlenhydrate ist eine Sache. Ein Leben ohne Genuss eine andere. Wenn ich bei meinen Lieblings-Foodbloggern Jeanny, NicoleBéatrice oder Kathrin vorbeischaue, dann läuft mir nach wie vor das Wasser im Mund zusammen. Aber es frustet mich nicht. Es inspiriert mich und weckt meinen Ehrgeiz, ebenso leckere Dinge ohne Zucker, ohne Mehl und andere kohlenhydratreiche Zutaten herzustellen. Dass das in den meisten Fällen nach einigen Experimenten in der Küche auch wunderbar gelingt, möchte ich euch in Zukunft beweisen und meine Rezepte mit euch teilen.Deshalb starte ich ab Mittwoch mit meiner neuen Rubrik: dem Low Carb Liebling der Woche. Versteckt die Zuckerdose schon mal ganz weit hinten im Regal und seid gespannt. Ich verspreche euch: Im Genussgipfel brechen süße Zeiten an. Und das ganz ohne Zucker. 


Freitag, 15. Juni 2012

Der Frage-Foto-Freitag

Ein Freitag ohne Fotos ist wie ein Sommer ohne Sonne. Und damit das nicht passiert, hat Steffi uns wieder mit neuen Foto-Fragen gelöchert. Dankeschön!


1.) Was vermisst du gerade?




Das Meer. Den Sand zwischen den Zehen. Das Wellenrauschen.



2.) Was hast du diese Woche ganz schnell gemacht?




Erdbeerkonfitüre.



3.) Ein toller Tipp?



Wer braucht ein Ipad, wenn er das Blogger Pad von Toni und Thea vom sisterMAG hat. Eine süße Idee, nett umgesetzt und wirklich praktisch, um den Überblick über die eigenen Blog-Aktivitäten zu behalten. Bei mir momentan ganz oben auf der Liste: das Gipfeltreffen der Blogger in Tirol, das ich für den Herbst plane. Geht doch nicht an, dass ihr euch in Hamburg und München und Berlin ständig vergnügt und wir hier hinter den sieben Bergen immer nur neidisch zu euch rüber schielen dürfen. Also, liebe Bloggerinnen und Blogger in Österreich, kommt raus aus euren Verstecken und meldet euch bei mir, wenn ihr Spaß an der Idee habt: gipfeltreffen@genussgipfel.at 
Alle, die nicht in Österreich leben, sind natürlich trotzdem herzlich willkommen. Gern weitersagen, denn es ist gar nicht so leicht, einen Überblick zu bekommen über die schönen Blogs zu finden, die es doch ganz ganz sicher auch in diesem Land gibt.

4.) Eine Sache, die du nicht benutzt, weil zu hübsch?




Den Ring, den schon meine Uroma trug. Und meine Oma und meine Mama. Und keine von den Damen hat ihn verloren. Und dann komme ich? Oh weia. Lieber nicht.

5.) Wie siehst du im Moment oft aus?



Rot und weiß und geringelt. 

Donnerstag, 14. Juni 2012

So klingt das Wochenende (oder besser: Emmis Urlaub): MAXIMO PARK



Liebe Kerstin,

tja, kaum hat man Urlaub und eigentlich ZEIT, hat man irgendwie das Gefühl, genau die nicht in ausreichender Menge zu haben. Da türmen sich auf einmal unzählige „Ich wollte doch schon lange mal“s und „Ich müsste endlich mal“s auf der inneren To-Do-Liste. Und die kämpfen dann fröhlich mit einem wohlig-räkeligen: „Ich hab frei. Ich mach jetzt einfach mal GAR NIX!“. Weshalb der Wochenendsong jetzt erst mit einiger Verspätung bei dir eintrifft. Andererseits kann ich natürlich argumentieren, dass im Urlaub jeder Tag irgendwie Wochenende ist, und dann passt’s ja wieder! ;-)

Wie du weißt, war ich ja letzte Woche auf Korfu. Hab dort Augen und vor allem Ohren offen gehalten nach einem schönen Urlaubssong – aber nada. In den Bars lief ausschließlich Einheitsbrei-Radiomucke, mal auf englisch, mal auf griechisch. Hängen blieb da bei mir leider nix. Deshalb gibt’s heute eben einen Alltime-Emmi-Favorite. Mit diesem Song lernte ich Maximo Park kennen und lieben. Irgendwann im Laufe der Woche werd ich mir sicher ihr gerade erschienenes neues Album „The National Health“ endlich holen, aber bis dahin beschalle ich die Nachbarschaft einfach mit meinen MP-Lieblingssongs. Und da gibt’s einige!

Liebe Grüße aus fishtown, Emmi

MAXIMO PARK „Books From Boxes“ (aus “Our Earthly Pleasures”)



Weiterhören:
Karaoke Plays
By The Monument

Liebe Emmi, 

erstmal herzlich willkommen zu Hause. Ich hoffe, du hattest auch ohne DEN Sommerhit 2012 eine schöne Zeit auf Korfu. Und dass den Griechen momentan nicht zum Jubilieren zu Mute ist, kann man ja sogar verstehen. Oder wird der Strom in den Strandbars langsam knapp?

Was genau macht eigentlich einen Sommerhit aus? Natürlich haben sich auch dazu schon kluge Menschen Gedanken gemacht. In dem Fall war es Dr. Rupert Till, der 2005 in einer Studie der Universität von Huddersfield (Großbritannien) Sommerhits analysierte und dabei den „Ohrwurm-Quotienten“ beschrieb, der sich aus verschiedenen Variablen zusammensetzt. Berücksichtigt wird dabei z.B. die Entfernung von Halbtönen zum höchsten und niedrigsten Ton im Refrain, die Anzahl der verwendeten Akkorde, die Anzahl der Schritte in einer Tanzabfolge oder die Aufwendungen für Promotion durch die Plattenfirma. 

Auf den Punkt gebracht: Ein Sommerhit hat eine einfache Melodie, einen tanzbaren Rhythmus und einfachen Text. Oft erklingen lateinamerikanische Tänze wie SambaSalsa und Merengue. Inhaltlich dreht es sich passend zur schönsten Zeit des Jahres nicht um Überstunden und Schlechtwetterperioden, sondern um Urlaub und die Sonne. Und jetzt kommt es ganz schlimm: Sehr häufig wird der Sommerhit mit einem sehr einfachen Partytanz verbunden. Noch schlimmer: Im Urlaub machen wir uns gern zum Deppen und tanzen freudig mit.

Doch sind wir wieder daheim, so schmeckt der Sommerhit meist schal wie der der mitgebrachte Rotwein, der in der kleinen Bar am Strand noch so köstlich erschien. Er verschwindet dann meist schnell ganz hinten im CD-Regal. Ganz hinten in meinem Kopf verstecken sich daher auch die Erinnerungen an "The Ketchup Song" und "Macarena", die sich laut Dr. Till die Spitzenplätze der Sommerhits aller Zeiten teilen. 

Wie viel besser sind wir da dran mit einem Alltime-Emmi-Favorite. Erspart uns jeden Party-Tanz und hat Potential für eine Liebe, die länger hält als einen Sommer lang.

Liebe Grüße
Kerstin

Mittwoch, 6. Juni 2012

So klingt das Wochenende: THE LEMONHEADS



Liebe Kerstin,

eigentlich sollte ich Koffer packen, schließlich geht es morgen auf in den Urlaub. Ich freu mich total auf eine Woche Sommer, Sand und Meer! Davor, aus dem Kleiderberg auf meinem Bett die Sachen rauszufischen, die ich mitnehmen mag, graut mir allerdings eher. Da drücke ich mich doch lieber noch ein bisschen und widme mich stattdessen dem wöchentlichen Song für dich! ;-)

Es braucht heute einen Feiersong, finde ich! Ich freu mich so so so, dass es bei dir Entwarnung gab!!! Also was feiern wir? Das Leben? Die Gesundheit? Beides! Und ganz unbedingt auch den Mann in deinem Leben, der dich in den letzten Tagen festgehalten hat. Dem heute wahrscheinlich Steine ohne Ende vom Herzen geplumpst sind, in dessen Arme du aber auch flüchten können hättest, wenn…. Bitte grüß ihn unbekannterweise doch mal ganz lieb von mir. Und für euch beide gibt’s dazu passend eins meiner Lieblingslieder von den Lemonheads: „Into Your Arms“. Da du ja nicht auf langhaarige Rocker stehst, hab ich einen Link rausgesucht, auf dem der Song mit einer tierischen Fotogalerie unterlegt ist, ein bisschen kitschig ab und an, aber jo mei… Heute passt das! Auf euch!


Ich wünsch euch ein leichtes und inniges Wochenende, Emmi

THE LEMONHEADS „Into Your Arms“



Weiterhören:
Outdoor Type
It’s About Time

Liebe Emmi, 

kaum bist du im Urlaub, schon fange ich das Schludern an. Ein Wochenende, das erst am Mittwoch klingt. Aber wenn die Welt aus den Fugen gerät, dann werden offenbar auch die Wochentage kräftigt durcheinander gewirbelt. Mein Zeitgefühl ist ganz schön auf der Strecke geblieben: Erst zog sich die Woche wie Kaugummi. Ich lebte in einer Zwischenzeit. Und seitdem ich weiß, dass ich gesund bin, rasen die Tage nur so dahin. Kann mir gar nicht vorstellen, dass ich heute vor einer Woche noch alles vor mir hatte.

Danke dir fürs Mitfreuen und für den schönen Entwarnungs-Feier-Song. Das ist ein sehr, sehr wahrer Text. Der einzige Ort, an dem ich mich vergangene Woche sicher gefühlt habe, war im Arm meines Liebsten. Da gibt es so eine wunderbare Kuhle zwischen Arm und Hals, mein Kopf auf seiner Schulter - dort ist mein Zuhause. Und aus diesem Grund kommt mir auch nie wieder ein Mann ohne ordentlichen Bizeps ins Haus. Wie soll man sich geborgen fühlen, wenn man auf ein paar platten Knochen liegt? Das ist ungefähr so wie der Unterschied zwischen einem Ikea-Kopfkissen und der Super-Luxus-Daunen-Siebter Himmel-Ausführung. 

In solchen Momenten wie diesem - da merkt man, ob man sich auf jemanden verlassen kann. Das gilt für den Mann an meiner Seite, aber auch für einige handverlesene Freunde. Man merkt sehr schnell, wem man sich zumuten kann und wer lieber mal Verstecken spielt statt zuzuhören. 

Deshalb missbrauche ich den Blog heute mal für ein dickes Dankeschön: Danke, Martin, dass du an meiner Seite bist. Deine perfekte Mischung aus unerschütterlichem Optimismus, harten Fakten und der nötigen Portion schwarzem Humor waren genau die richtige Medizin für mich. Danke, Sandra, für deine Ehrlichkeit, deine Offenheit und deine Emotionen. Danke, Emmi, dass du mir den richtigen Song mit zur Untersuchung gegeben hast. So ein Ipod auf den Ohren kann auch ganz gut trösten. Danke an euch alle, die ihr in Gedanken bei mir wart. Schön, dass es euch gibt.

Liebe Grüße
Kerstin